Trauer und Einsamkeit – Wenn mit dem Tod des Partners Einsamkeit einzieht

Renate Soir

Wenn mit dem Tod des Partners Einsamkeit einzieht.

Schlimm genug, dass der geliebte Partner gestorben ist und in allen Bereichen des Lebens der Verlust des geliebten Menschen präsent ist.
So viel Kraft haben Sie aufgebracht um den liebsten Menschen auf seinem letzten Weg zu begleiten und alles organisatorisches wie Bestattung organisieren, Papiere ordnen erledigt ist.
Sie sehnen sich nach Ansprache und den Austausch mit Familie und Freunden.

So vieles, was sie erzählen möchten von der Schönen Zeit aber auch von den letzten Monaten vor dem Tod, von Ihren eigenen Sorgen und Nöten.

Doch Freunde und auch Familie haben Angst, sich weiterhin mit dem Tod und dem großen Schmerz des Verlustes auseinander zu setzen und versuchen, die Konfrontation mit dem Thema zu vermeiden. Sicherlich haben Sie schon die eine oder andere Bemerkung wie „… jetzt hast aber lang genug getrauert, Du musst endlich wieder ins Leben finden und Dich schöneren Dingen widmen!“ Wenn das doch nur so einfach wäre…

Einsamkeit

Mehr und Mehr ziehen Sie sich zurück und umgeben sich dem tröstenden Schutz Ihres Zuhauses. Tagtäglich schleicht sich die Einsamkeit in Ihr Leben und Sie finden keinen Ausweg.
Nehmen Sie sich Zeit und beobachten Sie, wann genau sie sich einsam fühlen.

Oft besteht die Einsamkeit auch, wenn Sie mit Freunden zusammen sind und Sie sich an frühere Zeiten erinnern und nun ohne den geliebten Menschen sich wie das fünfte Rad am Wagen im Kreise der Freunde fühlen.
Selbst wenn Sie versuchen, alleine etwas zu unternehmen, so fehlt es oftmals an der Kraft um die Hemmschwelle zu überwinden, und sich einfach an einem Gespräch mit Fremden Menschen zu beteiligen.
Leider gibt es hierfür kein Allheilmittel und nur Sie können in Ihrem Leben etwas ändern. Doch tröstend ist vielleicht, dass Sie mit dieser Situation nicht alleine sind. In vielen Städten gibt es öffentliche Institutionen, wo Sie Gleichgesinnte finden können.

Oftmals ist es jedoch so, dass Sie einfach das Bedürfnis haben, für ein paar Stunden mal nicht an den Verlust zu denken und einfach mal wieder für sich selbst das Leben zu spüren. So vieles wird angeboten, wie Tagesbusreisen in eine andere Stadt, vielleicht ohne Erinnerungen an den geliebten Partner, und Sie entdecken für sich diese Stadt. Oder schließen sich einer Wandergruppe an und kommen so durch ein gemeinsames Hobby ins Gespräch.

 

Was tun, wenn die Kraft nicht reicht?

Aber was tun, wenn die Kraft einfach nicht ausreicht um diese Schritte zu wagen. Im Gespräch mit einem psychologischen Berater können Sie neue Wege herausfinden, wie sie Schritt für Schritt wieder ins Leben finden und die Einsamkeit vielleicht sogar zu einem kraftspendenden Gefühl annehmen können. In einfühlsamen und herzlichen Gesprächen haben Sie die Möglichkeit, Ihren inneren Schatz in sich wieder zu finden und mit vielen neuen Anregungen, die Sie selbst herausgefunden haben, neue Menschen und auch bereits Bekannte Menschen wieder in Ihr Leben integrieren können.

Ich wünsche Ihnen die Gewissheit, dass wir alle im Leben, in allen schwierigen Zeiten und in allen Zeiten der Trauer und des Schmerzens unendlich sanft getragen und geleitet sind. Dieses Wissen des Herzens möge Ihnen die Kraft geben, in eine Welt hineinzugehen, in der sie die Trauer um Ihren geliebten Menschen spüren und gleichzeitig die Freude und die Dankbarkeit, mit ihm gelebt zu haben.

Viele herzliche Grüsse, Ihre Renate Soir

Verfasst von:

Renate Soir

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